Industrieverband sorgt sich um MedTech-Unternehmen

In Unternehmen der Medizintechnik-Branche arbeiten derzeit etwa 265.000 Menschen, die vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen Medizinprodukte herstellen. Noch ist die MedTech-Branche mit einer prognostizierten Wachstumsrate von jährlichen fünf Prozent bis zum Jahr 2027 auf einem aufsteigenden Ast.  

ExpertInnen wie der Vorsitzende des Fachverbandes Medizintechnik, Spectaris, haben Befürchtungen, dass die finanzielle Schieflage von Kliniken in Deutschland und die immer weiter ausufernde Bürokratie zu Einbrüchen der Medizintechnik-Branche führt.  

Die Branche ist im letzten Jahr durch starke Export-Geschäfte mit einem Umsatzplus von 5,1 Prozent auf 40,4 Milliarden Euro auffällig gewesen. Allerdings haben die Käufe der EU-Länder dabei zu einem zehn-prozentigen Umsatzwachstum beigetragen. Die Geschäfte im Inland verliefen mit nur drei Prozent Umsatzwachstum weniger gut. Außerdem soll 2024 ein Jahr sein, das Rekord-Insolvenzen bei Kliniken und Pflegeinrichtungen verbuchen soll.  

Mittlerweile macht die Medizintechnik-Branche über 60 Prozent ihres Umsatzes mit internationalen Geschäften aus dem Ausland. Der Spectaris-Experte hält fest, dass vor allem die Rahmenbedingungen in Deutschland schlecht sind. Hier spielen bürokratische Hürden wie die Europäische Medizinprodukteverordnung eine große Rolle, die hohe Kosten- und Personalkapazitäten nach sich zieht.  

Die MedTech-Branche ist zudem in großer Sorge, weil Hochleistungswerkstoffe auf der Basis von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen, kurz PFAS, vom Markt verschwinden könnten, denn es soll eine Beschränkung dieser Werkstoffe geben, obwohl diese medizintechnischen Produkte und Verfahren Leben retten und die Lebensqualität von Menschen verbessern können. 

Deshalb fordert der Industrieverband Spectaris dringend Reformen. 450.000 verschiedene Medizinprodukte sind laut Schätzungen des BMG auf dem Markt, von denen einige für immer verschwinden könnten und damit keinen wichtigen Beitrag zur effizienten Gesundheitsversorgung mehr leisten werden.  

Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/151624/Angeschlagene-Kliniken-bremsen-deutsche-Medizintechnikbranche